Ein Lebenstraum für Läufer

Gastautoren

20.11.2018 · 9 Min. Lesezeit

Anna und Matthias beim New York City Marathon 

Der NEW YORK CITY MARATHON – für einen Großteil aller Läufer ist das ein Lebenstraum. Für uns, Anna Plinke und Matthias Küsters, ist auf der „Bucket List“ dahinter nun ein Haken. Im Folgenden wollen wir unsere Erlebnisse im Rahmen des New York City Marathon 2018 mit Euch teilen – ein Urlaub der etwas anderen Art, bei dem man sich zwischendurch fragt, warum man sich das antut, bis man sich inmitten eines absoluten Gänsehaut-Erlebnisses befindet.
 

Ganz kurz zu uns beiden

Anna ist seit vielen Jahren als Läuferin in der erweiterten deutschen Spitze unterwegs, früher auf der Bahn über die Mittelstrecke als Leistungssport, inzwischen auf der Straße mit viel Spaß als Freizeitsport. Matthias war bis vor 2 Jahren als Zehnkämpfer aktiv. Jetzt setzt er sich aufgrund von Zeitmangel für den Leistungssport in verschiedenen anderen Sportarten wie z.B. Langstreckenlauf und Triathlon neue Ziele, um einzigartige Erfahrungen im Sport zu sammeln und fit zu bleiben. Wir sind beide froh, mit Bitburger 0,0% Alkoholfrei einen für uns perfekten Partner an unserer Seite zu haben, um unsere sportlichen Projekte umzusetzen.
 

Zu dritt nach NYC

Die Idee für den New York City Marathon kam somit initial von Matthias, der für seinen ersten Marathon auf jeden Fall eine umwerfende Kulisse während seinem potentiellen Leiden im Lauf erleben wollte. Annas Bruder Felix (ebenfalls Läufer) war auch gleich mit von der Partie, sodass wir zu dritt uns für den sicheren Startplatzkauf über einen Reiseveranstalter entschieden, damit keiner im Losverfahren leer ausgeht.
 

Es wird ernst

Nach Anreise am Freitag holten wir gleich in der riesigen Marathon-Expo unsere Startunterlagen ab und bekamen einen ersten Eindruck von der Dimension dieses Events. Den Jetlag mussten wir kaum loswerden bis Sonntag, denn der Marathon-Start in der ersten Welle um 09:50 Uhr bedeutete für uns den Wecker auf 04:30 Uhr zu stellen. Nach einem kurzen Frühstück ging es mit dem Taxi zum Shuttletreffpunkt, von hier startete der Shuttlebus um 06:00 Uhr zur Verrazano-Narrows-Bridge in Staten Island, die den Startpunkt für den Marathon darstellt. Die Höhe dieser Brücke ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf den Rest eines der strapaziösesten Marathons der Welt – rund 390 Höhenmeter auf 42,195 km durch alle Stadtteile der Weltmetropole verlangen den Läufern alles ab.
 

Security first

Nach „9/11“ und dem Sprengstoff-Attentat auf den Boston Marathon im Frühjahr 2013 zählen solche Massenveranstaltungen erst recht zu jenen mit der höchsten Sicherheitsstufe. So wurden wir beim Einlass ins Start-Camp ausgiebigst kontrolliert, jeder durfte nur einen halben Liter Flüssigkeit und die durchsichtigen Starter-Beutel mitnehmen. Dabei sind die Outfits der Läufer anfangs durchaus verdächtig – denn bei Ankunft sind es immer noch 2,5 h bis zum Startschuss. Daher tragen alle Läufer alte Klamotten zum Warmhalten, die kurz vor Start dann in großen Containern gesammelt werden und an Obdachlose gespendet werden. Nach langem Anstehen an Dixie-Toiletten wurde man 30 Minuten vor Start dann aus der zugeteilten Start-Box auf die Brücke geführt.
 

Und los geht‘s

Ein überwältigendes Meer aus Laufbegeisterten. Nach der amerikanischen Nationalhymne und über uns hinwegfliegenden Army-Hubschraubern ging es endlich los. Die ersten Kilometer über die Brücke nach Brooklyn und durch Brooklyn fühlten sich wie fliegen an. Die Menschen standen teilweise in fünf Reihen am Straßenrand, kein Meter war ohne Anfeuerung. Kleine Kinder streckten die Hände zum Abklatschen hoch, High School Bands spielten, Gospel-Chöre sangen, „Brooklyn loves You“-Schilder wurden hoch gehalten. Über ein etwas ruhigeres Queens bogen wir dann bei Meile 16 über eine erneut unangenehme Brückensteigung nach Manhattan ein.
 

Manhattan steht Kopf

Jetzt hallten die Anfeuerungsrufe die hohen Häuserschluchten der Wolkenkratzer entlang. Der Weg führte uns schnurgerade nach Norden, um den noch fehlenden Stadtteil Bronx abzuhaken. Wie man es sich so vorstellt, wechselte die musikalische Untermalung am Straßenrand schlagartig in Hip Hop. Dazu sahen wir exzessiv tanzende Menschen, die einen lautstark anfeuerten. Zurück in Manhattan ging es über die Museumsmeile New Yorks, die 5th Avenue, gen Süden. Erste Bäume kündigten schon den Central Park an, in dem sich der Zieleinlauf befand. Doch das will verdient sein.
 

Anstrengendes Finish

Der Central Park ist hügeliger als man meint und verlangte uns nochmal die letzten Reserven ab. Schlussendlich erreichten wir gemeinsam mit 52.812 Finishern das von Tribünen gesäumte Ziel. Ein Gänsehautmoment, den wir nie wieder vergessen werden. Anna lief gemeinsam mit einer Freundin die ganze Strecke über. Mit einem Lächeln liefen sie ohne große Qualen gemeinsam nach 2:54 Std. über die Ziellinie und belegten insgesamt Platz 38 und 39 bei den Frauen. Matthias dagegen erlebte ab Kilometer 32 (seine bisher längste Laufdistanz) die Tücken des Marathons. Nach etwas zügigem Beginn und kraftraubenden Höhenmetern musste er an den Verpflegungsständen kurze Gehpausen einlegen und bei Kilometer 40 sogar Dehnpausen machen aufgrund von Krämpfen im Oberschenkel. Schlussendlich erreichte er nach 3:26 Std völlig erschöpft, aber überglücklich das Ziel.
 

Gemeinsam glücklich

Der Marathontag endete für uns mit unserer Lieblingserfrischung, einem von zu Hause extra mitgebrachten Bitburger 0,0% Radler, das wir auf der Brooklyn Bridge mit Blick auf Manhattan genossen. Noch am Tag nach dem Marathon sieht man in der ganzen Stadt stolze Gesichter mit der Finisher-Medaille um den Kopf hängend. Fremde Leute gratulieren aus Respekt vor der geschafften Leistung – eine tolle Geste, die die Begeisterung der Menschen in den USA für den Sport neben der frenetischen Anfeuerung noch unterstreicht. Wer die Möglichkeit hat, einmal in seinem Leben am New York City Marathon teilzunehmen, sollte diese unbedingt wahrnehmen.

Eure Anna & Matthias

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