Schon mal gehört …
… wie Radler entstanden ist
Radler, Alsterwasser oder Potsdamer – das Biermischgetränk aus Vollbier und Zitronenlimonade ist unter vielen Namen bekannt. In ganz Deutschland und auch über die Landesgrenzen hinaus genießen Biertrinker die erfrischend-fruchtige Mischung – und doch weiß kaum jemand um die amüsante Entstehungsgeschichte des Radlers. Ein Wirt, dem das Bier auszugehen drohte, eine große Menge durstiger Radler und eine Alm, die sich aus einer einfachen Bretterbude zur Versorgung der Gleisarbeiter zum beliebten Ausflugsort entwickelte – wir haben nachgeforscht und den Entstehungsmythos Radler aufgeklärt.
Wie alles begann
Wirft man einen Blick auf die Entstehungsgeschichte des Radlers, so stößt man schnell auf den Namen Franz Xaver Kugler, einen Gleisarbeiter, der seinen Lebensunterhalt an der Strecke München-Holzkirchen verdiente. Die Arbeit war hart, die Tage lang und die nächste Wirtschaft weit entfernt – so kam Franz Kugler auf die Idee, seine Kollegen künftig selbst mit erfrischendem Bier zu versorgen. Aus der Deisenhofener Bahnhofswirtschaft fuhr er mit dem Pferdegespann das Bier zur Baustelle und errichtete bereits nach kurzer Zeit eine kleine Bretterbude, die unter dem Namen „Kantine der Königlich-Bayerischen Eisenbahn zu Deisenhofen“ die Versorgung der durstigen Arbeiter übernahm. Nach Fertigstellung der Bahnstrecke 1897 zunächst unter dem Namen „Waldrestaurant“ geführt, baute Kugler sein Lokal schließlich zu einer stattlichen Alm aus – schon bald öffnete die „Kugler Alm“ ihre Türen.
Franz Kugler macht die Kugler Alm zum beliebten Ausflugsziel
Etwa 15 km außerhalb der Münchener Stadttore gelegen, etablierte sich die Kugler Alm schnell zum beliebten Ausflugslokal, das bequem per Fahrrad erreicht werden konnte. Dazu ließ Franz Xaver Kugler eigens einen Radweg quer durch den Wald zur Alm anlegen – auch heute noch eine beliebte Strecke, an deren Ende sich Touristen wie Einheimische bei kühlen Getränken und leckeren regionalen Gerichten stärken. Von der Idee begeistert, fanden sich laut Überlieferung an einem schönen Samstag im Sommer 1922 gleich 13.000 Radler in der Kugler Alm ein. Diesem Ansturm hielten die Biervorräte Kuglers nicht stand – aus der Not heraus mischte er dem zuneige gehenden Bier zur Hälfte Zitronenlimonade bei und servierte die neue Mischung seinen Gästen als „Radler-Maß“. Den verdutzten Radfahrern teilte er mit, er habe das Getränk extra für sie erfunden, damit niemand schwankend mit dem Fahrrad wieder nach Hause fahren müsse.
Bayrische Innovation oder doch britisches Soldatengetränk?
Wer sich mit der Geschichte des Radlers beschäftigt, stößt unweigerlich auch auf eine etwas andere Version. Denn unter der Bezeichnung „Shandy“ wurden bereits im 19. Jahrhundert Biermischgetränke an britische Soldaten ausgeschenkt. Ob nun Franz Kugler aufgrund des großen Besucheransturms improvisieren musste oder die Briten das Radler von der Insel zu uns brachten, muss wohl jeder Bier-Enthusiast für sich entscheiden. Wir finden die Idee von einer Meute durstiger Radler und einem verzweifelten Wirt jedoch immer wieder amüsant – eine nette Anekdote, mit der ihr auch am nächsten Stammtisch euer Bierwissen unter Beweis stellen könnt.
Schon gewusst?
Die Zubereitung eines Radlers blieb bis 1993 allein dem Wirt vorbehalten – erst in der Gaststätte wurden Bier und Zitronenlimonade gemischt und dem Gast serviert. Schließlich war die Herstellung fertiger Biermischgetränke bis zum 01.01.1993 laut Biersteuergesetz in Deutschland offiziell verboten. Erst nach Änderung des Gesetzestextes durften Brauereien Biermischgetränke selbst herstellen und in Flaschen abgefüllt anbieten. Der Grundstein für die Entstehung unserer beliebten Bitburger Radler war gelegt.
Mittlerweile könnt ihr von Bitburger vier Radler genießen:
Bitburger 0,0% Radler Alkoholfrei
Bitburger 0,0% Radler naturtrüb Alkoholfrei
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