Stimmt es eigentlich, dass ..... Teil 2

Sabine Jacobs

27.03.2018 · 5 Min. Lesezeit

Die Fortsetzung: Ole Plogstedt über nützliche Tipps und überholte Kochmythen

Pünktlich zu Ostern kocht Ole wieder los - jeden Monat ein anderes Rezept. Heute ein bisschen festlich: Filetgeschnetzeltes Bitburganoff mit Honig-Biermöhren und kleinen Kartoffeln. Gerne mal reinschauen.

Und wer wissen möchte, was Ole an nützlichen Küchentipps noch so parat hat, seine Gedanken zu Nudeln, Käse und Kartoffeln - der lese hier weiter ...

  • Ins Nudelwasser gehört Öl, damit die Nudeln nicht zusammenkleben.  

    Ole: So, wie stellt man sich das denn vor? Öl schwimmt oben – das weiß man sogar von großen Tankerunglücken, da schwimmt das Öl auch oben. Und Nudeln kochen unter Wasser. Wie soll das Öl dann das Zusammenkleben verhindern? Nein, die kleben zusammen, wenn man nicht richtig rührt, wenn man sie ins Wasser gibt. Ein gutes Olivenöl kann man allerdings danach hinzufügen, beispielsweise, wenn man sie aufheben will. Dann kann man sie mit ein bisschen Öl behandeln, damit sie nicht aneinanderkleben. 

     

  • Mehl muss vor dem Backen gesiebt werden, damit der Teig besser gelingt.  

    Ole: Jaja, das sind die ganzen Backspießer [lacht]. Man vermeidet halt eine Klümpchenbildung, aber wenn man ordentlich rührt, geht’s auch ohne. Also mir ist das immer zu anstrengend, Mehl zu sieben – deshalb mach ich das auch nicht. Ok - beim Bisquitteig ist es schon sinnvoll.

     

  • Für Kartoffelpüree müssen mehligkochende Kartoffeln benutzt werden. 

    Ole: Das machen viele Köche und viele Köche behaupten, dass das nur mit mehligkochenden Kartoffeln geht. Meine Erfahrung ist, dass es auch mit festkochenden geht, denn so groß ist der Unterschied gar nicht. Wo ich aber einen großen Unterschied sehe: Die meisten festkochenden Kartoffeln schmecken viel besser und deshalb mache ich mein Kartoffelpüree auch daraus.  

    Wichtig beim Kartoffelpüree ist aber, dass man nicht zu viel rührt, weil die Kartoffeln dann auskleistern und so leimig werden. Man muss sie halt pressen und schnell Butter und Sahne oder Milch einrühren – und dann muss man das Püree essen und nicht noch ewig mit dem Schneebesen rangehen.

     

  • Brot im Kühlschrank schimmelt schneller. 

    Ole: Was hat denn Brot im Kühlschrank zu suchen? 

     

  • Kunststoffbrettchen sind hygienischer als Holzbrettchen 

    Ole: Ne, das stimmt nicht. Auf der Alm, da hast du die ganzen Käsemacher, die seit Jahrhunderten mit Holzgefäßen ihren Käse machen und alles ist fein. Von daher: Holz ist antiseptisch, das arbeitet, das reinigt sich quasi von alleine. Und Kunststoffbretter – ja, wenn da Rillen drin sind, dann bekommt man die schwer sauber, die sind dann schon unhygienischer, auch wenn die Macher der Hygieneverordnung da anderer Meinung sind ...

     
  • Käserinde muss nicht abgeschnitten werden. 

    Ole: Gegenfrage: Welcher Käse denn? Ich würde sie zum Beispiel vom Parmesan oder Gouda abschneiden. Viele Käse werden auch mit Antibiotika behandelt und das sammelt sich in der Rinde, das will man ja nicht mitessen. Und dann hast du wiederum die Rinde von einem Camembert, die kann man doch mitessen – oder nicht?! 

     
  • Es darf nur eine kleine Prise Muskatnuss ins Essen, in größeren Mengen ist das Gewürz giftig. 

    Ole: Muskatnuss ist tatsächlich giftig. Also auch in der Wechselwirkung mit Kaffee oder Tomaten. Wenn man das jetzt zum Beispiel raucht und sagt: So, ich habe kein Geld für Hasch zu kaufen, also rauche ich jetzt mal Muskatnuss, weil ich irgendwo gelesen habe, dass das knallt. Hochgefährlich! Sollte man tunlichst die Finger von lassen. 

     

  • Kartoffeln, die bei Licht gelagert werden, werden giftig.  

    Ole: Also giftig werden die Kartoffeln selber nicht, aber sie fangen halt an zu sprießen. Und diese Sprossen, die sind giftig – aber die schneide ich mir ja auch ab, wenn ich sie koche. Nur irgendwann sind sie einfach so verwachsen, wenn sie bei Licht lagern, dass man sie dann auch gar nicht mehr essen kann. 

     

  • Wenn Bananen neben Äpfeln lagern, werden sie schnell matschig. 

    Ole: Die werden schneller braun, weil Äpfel ein Reifegas ausstrahlen und die Bananen dann schneller reifen. 

  •  Konserven halten noch mehrere Jahre nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums.
     

    Ole: Das heißt ja Mindesthaltbarkeitsdatum und nicht: Du wirst sofort sterben, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Und von daher ist das auch richtig – ich würde mich da einfach immer auf meinen gesunden Menschenverstand und meine Sinne verlassen: auf Geschmack, Geruch und Optik. Es ist beispielsweise auch Gesetz, dass jedes Lebensmittel nicht länger als 10 Jahre haltbar sein darf. Und das Lustige ist: Ich habe zuhause eine Mühle mit so einem alten Steinsalz, da steht drauf, es ist ein 280 Millionen Jahre altes Ursalz. Naja, eigentlich sind ja alle Salze so alt, die gibt’s ja schon immer. Und hinten steht ein MHD drauf: September 2015. Man muss sich mal vorstellen, wenn jetzt im September 2015 alles Salz abgelaufen wäre [lacht] – oh Gott, wir haben eine Salzknappheit, wir können kein Salz mehr essen, weil alles im September 2015 schlecht geworden ist. Hilfe! Aber nach mehreren Jahren würde ich auch keine Konserve mehr essen.

 


So weit Oles Tipps für heute - in Teil 1 findet Ihr seine Gedanken zu Eiern, Spinat und Pilzen.

Wer aber lieber direkt loskochen möchte, hier geht es zu unserem YouTube-Kanal und den aktuellen Ole-Rezepten. Viel Spaß. 

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