Überall Hopfen
Zu Besuch in der Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfen-Anbaugebiet der Welt
Ich kenne Hopfen, weiß wie er wächst und warum er für unser Bier so wichtig ist. Schon oft bin ich in "unseren" Hopfengärten gewesen. In Holsthum, nur 15km von Bitburg entfernt und mitten im Naturpark Südeifel gelegen, baut Andreas Dick für uns exklusiv den Bitburger Siegelhopfen an, ein wichtiger Bestandteil für den Geschmack unserer Bitburger Biere. Neben dem Bitburger Siegelhopfen verwendet die Bitburger Brauerei auch Hopfen aus der Hallertau. Ein guter Grund, sich dieses Hopfenanbaugebiet einmal aus der Nähe anzusehen.
Die Hallertau – fast so groß wie Luxemburg
Unser Nachbarland Luxemburg (2.586 km²) ist nur ein bisschen größer als die "Holledau" – wie das mit 2.400 km² größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt auch genannt wird. Und hier wächst wirklich sehr viel Hopfen – soweit das Auge reicht. Rund 86% der deutschen und 34% der weltweiten Hopfenernte werden hier, nahe Ingolstadt in der Mitte Bayerns, produziert.
Hopfen ist nicht gleich Hopfen
Schon seit vielen Jahren wird unser Bier mit Bitburger und Hallertauer Siegelhopfen gebraut. Und ebenso schon seit vielen Jahren fahren unsere Qualitätsspezialisten jeden Herbst nach der Ernte in die Hallertau, um die für uns besten Hopfensorten in Augenschein zu nehmen. Bonitierung nennt man das (von lateinisch „bonum“ = gut). Die Leiterin unseres Zentrallabors, Dr. Annika Lagemann, ist darin schon sehr erfahren, ich hingegen war in diesem Jahr zum ersten Mal dabei. Und ich muss sagen: das ist kein Sonntagsausflug in eine landschaftlich sehr reizvolle Gegend, das ist richtig harte Arbeit in einer landschaftlich sehr reizvollen Gegend.
Über 60 Höfe in drei Tagen
Vier Tage lang haben Annika Lagemann und ihr Kollege und Chemielaborant Thomas Weber die Hallertau bereist. Nur weil sie sich aufgeteilt haben, haben sie es geschafft, auf allen 67 Höfen, die unsere Hopfenlieferanten vorgeschlagen hatten, Proben zu nehmen. Die Hopfenlieferanten, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten, kennen unsere Anforderungen an Hopfensorten und -qualitäten und empfehlen uns dementsprechend Hopfenhöfe, die wir besuchen und dort entsprechende Proben nehmen. Diese Proben werden im Anschluss im Labor genauestens untersucht und erst dann werden die bis dahin nur vorbestellten Hopfenpartien auch für unsere Brauerei gekauft.
Fahren, laufen, klettern …
Über zehn Höfe haben wir an dem einen Tag, an dem ich mit Annika Lagemann unterwegs sein durfte, geschafft. Nach einer akribisch ausgearbeiteten Tour und in Begleitung eines Kollegen von Hopsteiner, einem unserer Hopfenlieferanten, heißt es von früh an Auto fahren, Hof finden, Lagerhalle begutachten, Ballen erklettern, Proben ziehen und sichten, weiterfahren. Bei jedem Hof werden 8-10 Proben aus verschiedenen Säcken gezogen, um eine möglichst gute Durchmischung der Proben zu erreichen. Das ist mitunter körperlich recht anstrengend, denn die Ballen sind groß und teilweise hoch gestapelt. Über Eisendorf, Meilenhofen, Neustadt und Biburg führte mich unsere Tour und leider blieb niemals Zeit, sich im Detail der schönen Landschaft zu widmen. Von den Höfen blieb mir der Eindruck großer Akribie und hoher Sauberkeit.
Machen das alle?
Durch die Bank wurden wir immer freundlich empfangen und ich habe mich gefragt, ob alle Brauereien eine solche Bonitierung durchführen. Nach Gesprächen mit Hopfenbauern und unserer Begleitung von Hopsteiner wurde deutlich: Bitburger ist die einzige nationale Brauerei, die den Hopfen selbst in dieser ausführlichen Form bonitiert, bevor er weiterverarbeitet und anschließend von uns zum Brauen verwendet wird. In der Regel geschieht die Auswahl von Hopfen direkt über die Zwischenhändler oder beauftragte Sachverständige. Dabei geht es unseren Bitburger Experten Annika Lagemann und Thomas Weber nicht allein um die Laborparameter (Gehalt Alphasäure etc.), sondern auch um eine Sichtkontrolle der Höfe und Lagerhallen. Außerdem ist es so möglich, Feuchtigkeitsgrad, Grünzeuganteile und Schädlingsbefall zu prüfen. Es hat mich begeistert, zu sehen, wie routiniert und akribisch meine beiden Kollegen arbeiten und wie wichtig ihnen die Qualität bereits bei der Auswahl von Rohstoffen ist.
Mein Fazit:
Die Hallertau ist eine beeindruckende Kulturlandschaft, in der auf einer sehr großen Fläche Hopfen, eine unglaublich vielfältige Pflanze, angepflanzt wird. Für mich war es spannend und auch beeindruckend zu sehen, wie wichtig die Qualitätskontrolle für die zum Brauen verwendeten Rohstoffe für Bitburger ist. Aber ich bin auch froh, dass ich nicht stets 500 km in die Hallertau reisen muss, um den Hopfen zu riechen und die hohen, beeindruckenden Pflanzen zu sehen. Mir reicht eine kurze Fahrt nach Holsthum gleich um die Ecke von Bitburg, wo mich unser Hopfenbauer Andreas Dick immer gerne mit in die Hopfengärten nimmt und wir mit einem frischen Bit anstoßen können.
Von Martin Kandels.
Kurzinfo zum Autor: Martin Kandels ist Senior Markenmanager im Team Bitburger. Er kommt aus der Eifel und arbeitet seit 2008 in verschiedenen Funktionen im Bereich Marketing und Vertrieb.
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