Zwischen Fernsehküche und Rockband-Catering - Teil 2

Marius Lohmer

10.07.2019 · 5 Min. Lesezeit

Im letzten Teil unseres Interviews hat Ole Plogstedt viel über sich, die Rote Gourmet Fraktion und das anstrengende Leben auf Tour erzählt. Nun widmet er sich ganz dem durchschnittlichen Hobbykoch und gibt nützliche Tipps, worauf man bereits beim Einkauf achten sollte, um sich gesund sowie nachhaltig zu ernähren. Wie TK-Essen auch gut schmecken kann und warum es eigentlich ganz einfach ist, sich selbst nach einem langen Arbeitstag etwas Leckeres zu zaubern – Ole weiht uns ein. Ein schnelles, delikates Rezept mit Bio-Hühnerkeulen und buntem Gemüse inklusive …

Dein Beruf ist es, für andere Leute zu kochen. Hast du zuhause überhaupt noch Lust, selbst den Kochlöffel zu schwingen oder greift man dann aus Zeit- oder Motivationsmangel doch mal zu einem Fertig- oder TK-Gericht?

Lust habe ich eigentlich schon, aber, gerade wenn man nur selten zuhause ist, dann ist das immer mit einem Einkauf verbunden und einem Abwasch. Und manchmal ist das schon echt so eine kleine Bremse, wo man sagt, ach komm, wir gehen einen kleinen Happen essen oder wir machen uns jetzt Brote. Aber grundsätzlich mache ich das schon gerne. Oft kaufe ich auch einfach irgendwelche Sachen ein und mache dann daraus irgendwas, also der Herd ist schon an und dann nehme ich mir Sachen aus dem Kühlschrank und dann schaue ich immer, was dabei herauskommt.

Gegen die Kochehre geht es dann, wenn man seinen Gästen so derbes Convenience-Essen vorsetzt, aber klar schiebt man sich auch mal selbst eine TK-Pizza in den Ofen, die ist dann halt nur semi-lecker, aber man ist wenigstens satt, wenn man sonst zu faul war. Da muss man echt mal die Kirche im Dorf lassen. Aber TK-Sachen esse ich sonst eigentlich weniger. Wenn ich dann mal koche, dann direkt einen großen Topf und dann frier‘ ich mir kleine Portionen ein und tau‘ die wieder auf, ist ja dann irgendwie auch TK-Ware, also auch Convenience, aber halt selbstgemacht.

Nun ist ja nicht jeder Profikoch und oftmals hat man nach einem langen Arbeitstag auch keine Lust mehr, stundenlang am Herd zu stehen. Hast du vielleicht einen Tipp, wie man schnell und trotzdem lecker und gesund kochen kann?

Also, was ich immer total klasse finde, ist wenn man sich einfach Nudeln kocht und die danach in einer Pfanne schwenkt, wo ein bisschen Butter, Olivenöl und Parmesan drin ist, und man dann, was man zuhause hat, reinmacht, also ein bisschen Zwiebellauch, ein paar Pilze reingehobelt, ein paar Tomatenwürfel, Basilikum oder Rauke oder Spinat, Oliven, worauf man Lust hat. Das ist dann ein super schnelles Gericht, was total lecker ist und was lecker und frisch gekocht ist, kann ja auch nicht so ungesund sein.

Oder, was ich sehr mag und was auch total einfach ist, ist, wenn ich die ganzen Gemüsereste, die ich zuhause habe, wenn ich da Tomatenmark rein mache, Wurzelgemüse dazu, vielleicht habe ich noch eine Pastinake da, ein paar Möhren, noch zwei Knoblauchzehen, vielleicht etwas Salbei oder andere Kräuter, gewürfelte Kartoffeln, geviertelte Zwiebeln und Tomaten, das ist wichtig, weil da Feuchtigkeit drin ist. Das alles schneiden, würfeln, etwas salzen und zuckern, vielleicht noch mit etwas Olivenöl marinieren. Und das legt man dann einfach auf ein etwas tieferes Ofenblech und darauf legt man schicke Bio-Hühnerkeulen, die man sich würzt, schiebt es in den Ofen und wenn die Keulen dann lecker sind, holt man sie raus. Das kann man dann noch sieben, ähnlich wie bei unserem Coq au bière, und hat dann die Kartoffeln und alles direkt beisammen. Der Saft, der aus den Hühnern kommt, verbunden mit dem Saft, der aus dem Gemüse entsteht, das ist einfach total lecker!

Ganz lieben DANK - das probieren wir gleich mal aus.

Eine gute Grundlage

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